Ein Coaching-Programm zu entwickeln fühlt sich ein bisschen an wie das Packen eines Koffers: Du willst alles Wichtige dabei haben, aber bitte ohne Übergepäck. Du willst inspirieren, begleiten, fordern – und trotzdem genug Raum für Eigenes lassen. Ganz besonders dann, wenn du mit einer Gruppe arbeitest.
Ein 4-Wochen-Programm ist dabei wie ein guter Kurztrip: intensiv, überschaubar und voller Potenzial. Aber eben auch begrenzt. Es braucht Klarheit, Struktur – und ein bisschen Bauchgefühl.
In diesem Artikel geht’s nicht um starre Templates oder „so-musst-du-das-machen“-Anleitungen. Sondern darum, how to structure a 4-week group coaching program, das wirklich etwas in Bewegung setzt – bei dir und deinen Teilnehmer:innen.
Warum 4 Wochen genau richtig sind
Vier Wochen sind lang genug, um echte Veränderung anzustoßen – aber kurz genug, um Commitment zu erzeugen. In diesem Zeitraum kann eine Gruppe wachsen, sich gegenseitig spiegeln und kleine Erfolge feiern. Und: Du bleibst als Coach klar im Fokus, ohne dich zu verzetteln.
Aber Vorsicht: Nur weil’s „kurz“ ist, heißt das nicht, dass du oberflächlich arbeiten musst. Es braucht eine gute Mischung aus Input, Integration und persönlichem Raum.
Woche 1: Ankommen & Ausrichten
Ziel: Vertrauen schaffen, Rahmen setzen, gemeinsame Sprache finden.
Der Start ist entscheidend. Wenn sich die Teilnehmer:innen in der ersten Session unsicher, überfordert oder nicht willkommen fühlen, wird’s schwer. Starte lieber mit wenig Inhalt, dafür mit viel Präsenz. Was hilft:
- Eine liebevoll strukturierte Willkommensrunde
- Eine Mini-Übung zum Thema „Was bringe ich mit – was wünsche ich mir?“
- Ein Überblick über den Ablauf, aber bitte menschlich, nicht PowerPoint-mäßig
- Erste kleine Aufgabe für die Woche – am besten etwas, das Mut macht, nicht überfordert
Tipp: Richte eine begleitende Gruppe ein (z. B. auf Signal oder Slack), in der Austausch und Support stattfinden kann.
Woche 2: Tiefer tauchen & erste Aha-Momente
Ziel: Inhaltliche Substanz liefern, ohne zu überfrachten.
Jetzt darf’s konkret werden. Du gibst den ersten großen Impuls – das kann ein Modell, ein Perspektivwechsel, eine Methode sein. Wichtig: Baue immer Raum für Reflexion ein. Denn nicht alles, was neu ist, wirkt sofort.
Mögliche Formate:
- Kurzer Input (15–20 Minuten)
- Austausch in Kleingruppen
- Übung oder Journaling-Frage für die Woche
- Mini-Check-in zu Beginn („Was ist bei euch passiert seit letztem Mal?“)
Beispiel aus einem Selbstwert-Coaching: „Was denke ich wirklich über mich – und wer hat mir das beigebracht?“
Woche 3: Integration & Zwischenstand
Ziel: Verbindung von Erkenntnis und Alltag.
Jetzt beginnt oft der „Tal der Zweifel“-Moment. Der Anfangsschwung lässt nach, die Umsetzung hakt. Das ist normal. Und wichtig. Denn hier entscheidet sich, ob es bei einem netten Aha bleibt – oder echte Veränderung möglich wird.
Hier ist deine Rolle als Coach zentral:
- Ermutigen, ohne zu pushen
- Raum geben, ohne sich zurückzuziehen
- Fragen stellen, statt Lösungen vorzugeben
Inhaltlich passt hier z. B.:
- Austausch über konkrete Hürden
- Feedbackrunden in der Gruppe
- Optional: ein 1:1-Termin oder eine Sprachnachricht für jede:n
Und ganz ehrlich: Manchmal braucht’s in Woche 3 einfach mal nur ein ehrliches „Du bist nicht allein damit.“
Woche 4: Abschluss & Ausblick
Ziel: Feiern, verankern, weitergehen.
Letzte Woche – und plötzlich ist da Wehmut. Gerade, wenn die Gruppe gut zusammengewachsen ist. Der Fokus liegt jetzt nicht mehr auf „mehr lernen“, sondern auf: Was nehme ich mit? Was lasse ich zurück? Was beginnt jetzt?
Ideen für die Abschlussrunde:
- Jede:r teilt einen Satz: „Ich bin heute …, weil ich vor vier Wochen …“
- Feedback an dich – ehrlich, direkt, dankbar
- Einladung zur Weiterarbeit (z. B. Folgeangebot, Einzelcoaching, Community)
Gib den Teilnehmenden etwas mit – kein Goodie Bag, sondern einen Satz, eine Idee, eine Frage, die bleibt.
Bonus-Tipps für deinen Coaching-Alltag
- Halte es flexibel. Struktur ist wichtig – aber lass Luft zum Atmen. Reagiere auf das, was in der Gruppe passiert.
- Sei echt. Zeig dich auch mal ohne Lösung. Coaching lebt von Begegnung, nicht von Perfektion.
- Mach’s nicht zu groß. Ein 4-Wochen-Programm ist kein Jahreskurs. Du musst nicht alles reinpacken. Weniger ist oft wirksamer.
- Vertrau auf die Gruppe. Menschen lernen am meisten miteinander. Du bist nicht Alleinunterhalter:in – du bist Gastgeber:in.
Fazit: Struktur gibt Halt – Menschlichkeit schafft Wirkung
Ein gutes Gruppenprogramm fühlt sich nicht wie Schule an, sondern wie ein Gespräch unter Menschen, die sich entwickeln wollen. Die Struktur hilft dir, nicht den Faden zu verlieren – aber das, was berührt, entsteht im Dazwischen: in den Blicken, den Pausen, den leisen Momenten.
Wenn du also darüber nachdenkst, how to structure a 4-week group coaching program, dann beginn nicht bei Modulen oder Slides – sondern bei der Frage: Was sollen die Menschen am Ende über sich selbst denken, fühlen, leben?
Alles andere ergibt sich daraus. Und genau das macht dein Programm besonders.